„distant proximity“, Acryl auf Leinwand, je 30×40 cm, 2022

Die Serie distant proximity richtet den Blick auf die Spannung zwischen den unterschiedlichen Wahrnehmungen des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine. Die geopolitischen Geschehnisse sind in den mitteleuropäischen Wohnzimmern präsent, durch Fernsehen, Radio oder Zeitungen. Auch die Auswirkungen in Form gestiegener Energiepreise und der Teuerung sind real. Wir sitzen hier in Österreich (noch) im Warmen und über uns schwebt die Angst vor dem, was uns darüber hinaus noch betreffen könnte. Der Alltag im Krieg selbst jedoch ist, zumindest für die Generationen der nach 1945 Geborenen in Österreich, fern. Die Vorstellung davon ist surreal, abstrakt, ungreifbar. Die Serie distant proximity bringt genau diese Diskrepanz auf Leinwand. 

Die Motive sind teils verschwommen, vieldeutig, unkenntlich: Es handelt sich um Ausschnitte von Online-Artikelbildern zu Themen rund um den Ukraine-Krieg und dessen Auswirkungen auf den Rest der Welt, vergrößert und auf Leinwand gemalt. Diese Ausschnitte ergeben scheinbar abstrakte und dekorative Gemälde. Die kleinformatigen Arbeiten, angeordnet in der St. Petersburger Hängung, bilden ein unauffälliges Ensemble. Diese angenehm anzusehenden Bilder können auch als Provokation gesehen werden. Eine Provokation, die dazu anregt, den eigenen Umgang mit den Geschehnissen zu reflektieren. Der Krieg in unseren Köpfen wird durch mediale Bilder gespeist. Tritt ein Gewöhnungseffekt ein? Oder nehmen Angst, Hilflosigkeit und das Gefühl des Ausgeliefertseins überhand?


„distant proximity“, acrylic on canvas, each 30×40 cm, 2022

The paintings of the series distant proximity adress the different perceptions of Russias war against Ukraine. The current geopolitical events are present in middle european living rooms – via TV, radio or newspapers. Also, the effects in the form of high energy prices and inflation are very real. The everyday experience of war however is, at least for those who were born after 1945, far away. It is surreal, abstract, intangible. The series distant proximity draws attention to this discrepancy.

The motifs are ambiguous and unrecognizable: cutouts of online-article-pictures, concerning topics of the impacts of the war, enlarged and painted on canvas. These cutouts make somehow decorative paintings, which can also be interpreted as provocation: they provoke a reflection of our handling of the events.